Das Leid mit den workarounds
Manchmal stehen Produktmanager vor der Herausforderung – insbesondere in frühen Phasen oder Startups, dass Mitarbeiter fehlende (digitale) Prozesse durch lokale workarounds (die sog. “Schreibtischoptimierung”) abdecken. Irgendwas wird in 200 MB großen Spreadsheets zwischengespeichert und das Bearbeitungsdatum dafür schreibt man auf einen Klebezettel, damit die Kollegin Bescheid weiß. Oder so ähnlich.
Natürlich möchte der/die PM den workaround in einen geordneten, skalierbaren Prozess überführen, was gerne mal auch etwas Zeit kostet und wegen der Verhaltensänderungen beim Mitarbeiter auch oft für Widerstand sorgt.
Mein learning (und Empfehlung) dazu:
Merke:
- Keine digitale Lösungen für lokale workarounds bauen, die sich Mitarbeiter in Ermangelung einer bestehenden Lösung gebastelt haben. Sinnvoller ist es, die Ursache für den workaround mit einer digitalen Lösung zu beseitigen.
- Schreibtischoptimierungen sind nicht skalierbar.
- Digitaler Fix für einen workaround != MVP für eine echte Lösung.
- Tech für workarounds ist der Beginn eines Weges, das in Verbastelei und schwer auflösbare Komplexität führt.
- Das mentale Modell hinter dem workaround kann aber trotzdem sehr interessant und richtig sein und sollte natürlich ernsthaft überprüft werden.